Montag, 21. Januar 2008

Gut untergebracht

«Scheissdreck, ruft Helen laut. Das Wort füllt gleich die ganze Cafeteria aus. Haller holt erschrocken Luft, um zu lachen. Er hat keine Ahnung, was in ihrem Kopf passiert. Helen hat Ideen, die sie stechen wie Hexensschüsse. Haller fragt sich, ob er etwas unternehmen soll. Wenn er sie anfasst, wird die ruhig, wenn er sie nicht anfasst, vermutlich auch. Er beugt sich über den Tisch vor: Ich will dir mal was sagen, Helen Roux. Nach dieser Ankündigung gerät er in eine Lücke. Dann fährt er fort: Wir können uns nicht beklagen. Wir haben alles was wir brauchen, Helen. Und ausserdem ein hochwertiges personal. Wir haben Glück gehabt. Wir haben es immer noch. Wir sind unansehnlich, das schon, und ungeschickt und ungeduldig, aber gut untergebracht.»

Aus: Schubiger, Jürg, Haller und Helen (Roman), Insbruck 2002, S. 49

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